News

3.10.2023, VRR bietet bundesweites Sozialticket für 39 EuroLeider 10 Euro zu viel!

Hier ist die Stellungnahme des VRRs

„Ab 1. Dezember: DeutschlandTicket Sozial im VRR erhältlich
Gute Nachrichten gibt es für alle SozialTicket-Kund*innen und Wohngeldempfänger*innen in NRW: Ab 1. Dezember können Anspruchsberechtigte aus dem VRR mit dem DeutschlandTicket Sozial bundesweit im Nahverkehr unterwegs sein.  Das Ticket wird 39 Euro kosten und gemäß den bundesweiten Tarifbestimmungen als Abonnement ausgegeben. Der VRR hatte die Lösung gemeinsam mit den anderen NRW-Verbünden und -Tarifgemeinschaften und mit dem NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) erarbeitet. „In unserem Verbundraum haben wir uns sehr frühzeitig und proaktiv des Themas im Sinne der Kund*innen angenommen und das VRR-SozialTicket seit August für verbundweite Fahrten geöffnet. Die landesweite Lösung ist nun der logische nächste Schritt“, betont VRR-Vorstand Castrillo.“


  1. Juli 2023, Petition bei Change.org

Deutschlandticket muss sozial werden

Das Deutschlandticket ist eine gute Sache – aber nicht alle können es sich leisten.
Vor allem werden Schülerinnen, Studierende, Auszubildende, Empfangende von Bürgergeld und Grundsicherung benachteiligt. Sie könnten sich ein D-Ticket für höchstens 29€ leisten. Deshalb fordere ich ein deutschlandweites Sozialticket, das maximal 29€ kosten darf. Gerade für die oben genannten Menschen wäre ein deutschlandweites Sozialticket ein großer Gewinn an Lebensqualität: Es erweitert den Lebensraum, macht weit entfernte Erholungsräume erreichbar und vereinfacht den Zugang zu Kultur und anderen Menschen. Manche Städte machen vor, wie ein solches Sozialticket aussehen könnte. In Hamburg kostet das Deutschlandticket für Schülerinnen und Menschen mit geringem Einkommen sogar nur 19€. Sowas soll auch deutschlandweit umgesetzt werden!

Gemeinsam können wir die Politik dazu bewegen, auch ein Sozialticket anzubieten!

Hier geht es zur Petitionsseite!


26. Juni 2023
VRR erweitert räumliche Gültigkeit des SozialTickets
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) unterstützt eine DeutschlandTicket-Lösung für alle SozialTicket-Kund*innen und Wohngeldempfänger*innen in NRW. In diesem Rah-men sind auf Landesebene Lösungen in der Diskussion, die voraussichtlich Anfang Dezember 2023 umgesetzt werden können. Für die Übergangszeit kommt der Verbund ab dem 1. August den Nutzerinnen und Nutzern des SozialTickets (Preisstufe A bzw. kreisweite Gültigkeit) entgegen und weitet die Gültigkeit des Tickets auf den gesamten VRR-Raum aus.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) unterstützt eine DeutschlandTicket-Lösung für alle SozialTicket-Kund*innen und Wohngeldempfänger*innen in NRW. In diesem Rah-men sind auf Landesebene Lösungen in der Diskussion, die voraussichtlich Anfang Dezember 2023 umgesetzt werden können. Für die Übergangszeit kommt der Verbund ab dem 1. August den Nutzerinnen und Nutzern des SozialTickets (Preisstufe A bzw. kreisweite Gültigkeit) entgegen und weitet die Gültigkeit des Tickets auf den gesamten VRR-Raum aus.
Hier der Link zum VRR!

Die RP berichtet am 4. Juni 2023:
Vergünstigtes Deutschlandticket für Schüler in NRW

„MÜNSTER | (dpa/lnw) Der Weg für zwei vergünstigte Deutschlandtickets für Schüler und einkommensschwache Menschen in Nordrhein-Westfalen ist frei. Wie Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Samstag in Münster ankündigte, können die Kommunen ab dem Schuljahr 2023/2024 für Schüler ein sogenanntes Schokoticket – die Karte sah nach bisherigen Entwürfen aus wie eine Tafel Schokolade – für 29 Euro anbieten. Das sogenannte Sozialticket soll ab Herbst für 39 Euro kommen.

Wird es ein ermäßigtes „Deutschlandticket“ für Menschen mit wenig Einkommen geben?

Ein Beitrag von Heiko Holtgrave

Wenn man den Worten des Verkehrsministers trauen darf: Ja, aber vermutlich etwas später. Und es könnte im VRR demnächst sogar ermäßigte 4er-Tickets für Sozialticket-Berechtigte geben.

Wie allseits bekannt, wird zum 1. Mai bundesweit das sog. Deutschlandticket (49 Euro-Ticket) eingeführt. Es wird in zwei Formen angeboten werden: als Chipkarte und als Handy-Ticket. Der Vorverkauf läuft ab dem 3. April.

Das Ticket erlaubt zum Einführungspreis von 49 € im Monat die Nutzung von Bussen und Bahnen (ÖPNV), S-Bahnen und Regionalzügen in der gesamten Republik. In Einzelfällen auch grenzüberschreitende Fahrten (z.B. Venlo, Arnheim).

Das Deutschlandticket ist ansonsten spartanisch ausgestattet: Es ist personengebunden, also nicht übertragbar, und es ist mit keinerlei Zusatznutzen verbunden. Also keine Mitnahme von weiteren Personen oder von Fahrrädern, keine 1. Klasse-Nutzung.

Für Reisende mit Fahrrädern hat der hiesige Verkehrsverbund VRR stattdessen ein Zusatz-Abo aufgelegt, das 29 € im Monat kosten soll und die regelmäßige Mitnahme eines Fahrrads im Verbundraum erlaubt. Das Gleiche wird es ab dem 1.7. auch auf NRW-Ebene geben, zum Preis von monatlich 39 Euro. Im übrigen wird auf Fahrrad-Tagestickets des VRR (verbundweit gültig, Preis 3,80 €) bzw. des NRW-Tarifs (NRW-weit gültig, Preis aktuell 5,10 €) verwiesen.

Das Land NRW verhandelt derzeit noch mit den Verkehrsverbünden über die Einführung auch eines ermäßigten Deutschland-Tickets für Sozialticket-Berechtigte. Einzelheiten sind bislang nicht bekannt. Angestrebt war eine Einführung ebenfalls zum 1. Mai – wegen den damit verbundenen Umstellungen wird es vermutlich aber noch etwas länger dauern (auf der VRR-Website heißt es daher: Einführung „im Laufe des Jahres“)1. Unklar ist auch noch, ob auch Wohngeldbezieher*innen als Nutzer eingeschlossen sein werden, wie es derzeit beim VRR-Sozialticket der Fall ist.

Unsere Vorstellungen zum Preis des geplanten Tickets sind klar: Das Ticket für Menschen mit wenig Geld darf nicht mehr als 29 Euro kosten. Besser noch weniger. Das ist auch die Meinung vieler anderer Akteure wie Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Sozialverbände. Und es sollte u.E. auch in klassischer Papierform erhältlich sein. Mehr zu unseren Vorstellungen hier (anklicken!).

Die ermäßigte Version zum Deutschlandticket dürfte genauso wie der Regeltarif nur in Abo-Form angeboten werden, mit monatlicher Kündbarkeit (bis zum 10. des Monats zum Monatsende). Ob dem Abo-Verkauf jeweils eine Bonitätsprüfung vorgeschaltet wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Verkehrsunternehmens. Die hiesigen Verkehrsbetriebe – Dortmunder Stadtwerke DSW21 – haben erfreulicherweise bereits erklärt, dass sie keine solchen Abfragen durchführen oder in Auftrag geben werden.

Schon in der nächsten Nachbarstadt könnte das ganz anders gehandhabt werden. Und wer das D-Ticket bei der Deutschen Bahn erwerben will, dem sei gesagt, dass die DB laut Berichterstattung in den Medien auf jeden Fall vorab eine Schufa-Abfrage vornehmen will (bzw. vornehmen lässt), „um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen“. Hat der/die Antragsteller*in einen zu niedrigen Bonitätswert, wird die Bankabbuchung als Zahlungsmethode „nicht freigeschaltet“. Was bedeutet, dass ein Kauf des Tickets für die betreffende Person zumindest bei diesem Anbieter nicht möglich sein wird (denn es gibt bislang nur diese Zahlungsmethode).


Unklar ist auch, wie es mit den – nach wie vor viel zu teuren – VRR-Sozialtickets weitergeht.

Allerdings gibt es eine positive Neuerung: Angeblich, so ein Hinweis in einem Schreiben des Verkehrsministers an das Sozialticket-Bündnis, plane der VRR jetzt doch die Einführung von ermäßigten Mehrfachkarten für Sozialticket-Berechtigte – nachdem er sich jahrelang dagegen gesperrt hat! Dieses Angebot wäre u.U. eine gute Alternative für Leute, die den ÖPNV eher selten nutzen oder die im Laufe des Monats häufiger Ziele außerhalb des Geltungsbereichs der Preisstufe A ansteuern, so dass sich eine feste Monatskarte nicht lohnt. Das Schreiben des Landesverkehrsministers hier (anklicken!).

Offizielle Webseiten zum Deutschlandticket: 
www.vrr.de/de/tickets-tarife/deutschlandticket
www.bus-und-bahn.de/deutschlandticket
www.mobil.nrw/deutschlandticket.html

Anmerkungen 

1 siehe https://www.vrr.de/de/tickets-tarife/deutschlandticket, dort zu der Frage „Wird es ein DeutschlandTicket Sozial geben?“ (unter FAQ)